Achtsamkeit am Sonntag: Woche 1 von 8
Schon seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit dem Thema Achtsamkeit. Mittlerweile ist daraus ein hipper Begriff geworden, der überall auftaucht. Es gibt eigene Zeitschriften zum Thema und (tolle!) Apps (wie zB Calm), die uns dabei unterstützen, den Moment bewusst wahrzunehmen.
“Yesterday is history, tomorrow is mystery, today is a gift, that`s why it`s called present. ”
Der Mensch hat sein Leben lang das Potential in sich, um sich weiter zu entwickeln. Da viele jedoch nie gelernt haben, sich selbst als Priorität zu sehen, spüren sie dieses Entwicklungspotential erst, nachdem sie eine psychische Krise wie Angst oder Depression überwunden haben. Die Achtsamkeit ist eine Haltung, die uns bei der persönlichen Entwicklung ebenso unterstützt wie beim Meistern dieser Krisen. In den vergangenen Jahren erkannten auch Psychologen und Psychotherapeuten die heilsame Wirkung der achtsamen Haltung. Eines der bekanntesten Programme dazu ist MBCT (Mindulbased-Cognitive-Therapie) von Teasdale, Williams & Segal. In ihrem gut evaluierten 8 Wochen-Programm geben Sie hilfreiche Tipps, um Angst, Depression und emotionalen Stress zu bewältigen.
Da das Programm so umfangreich ist, werde ich es in den nächsten Wochen immer Sonntags hier vorstellen - Woche für Woche.
WOCHE 1: Jenseits des Automatikbetriebs
Das Programm besteht aus regelmäßigen Achtsamkeitsübungen. In der ersten Woche sehen diese so aus:
Der Body Scan (dieser sollte täglich an sechs von sieben Tagen praktiziert werden). Hier findest du einen Link, den ich bei Youtube dazu gefunden habe: Zum Video. Wichtig ist, dass die Stimme für dich subjektiv angenehm ist. Du kannst alternativ auch den Bodyscan auf dein Smartphone sprechen oder von einem Bekannten vorlesen lassen.
Essmediation - keine Angst, es muss nicht die von so vielen verhasste Rosine sein, die voller Hingabe und mit allen Sinnen über 10 Minuten lang genossen wird. Eine Praline eignet sich ebenso gut (wenn nicht sogar besser!)
Gewahrsein in Routinetätigkeiten: Führe eine Alltagshandlung ganz achtsam durch - zB Zähneputzen (jeder Zahn einzeln), einseifen oder abtrocknen beim Duschen, den Abwasch erledigen, den Einkaufskorb ausräumen. Dies zeigt, dass Achtsamkeit auch im Alltag möglich ist.
Notizen zur Erfahrung nach den achtsamen Übungen: Wie sind meine Gedanken, körperlichen Empfindungen und Gedanken?
Durch diese kurzen Übungen erfahren wir, wie wohltuend das achtsame Handeln und Fühlen ist. Statt unsere Gefühle zu unterdrücken, spüren wir bewusst hin. Zugleich bedeutet dies nicht, dass wir ihnen erlegen sind. Vielmehr betrachten wir sie und entscheiden dann, ob wir ihnen nachgeben möchten oder nicht. Wie ein mutiger Krieger stellen wir uns den Herausforderungen, auch denen in unserem Kopf, gegenüber.
Übrigens: Achtsamkeit ist eng verknüpft mit Akzeptanz.